Iranian Pet Club
Trotz – oder gerade wegen – religiöser und traditioneller Verbote hat das Halten von Haustieren in der Mittel- und Oberschicht iranischer Großstädte geradezu exzessive Ausmaße angenommen: Schlangen, Taranteln, Alligatoren, Affen und sogar Skorpione bis hin zu Raubkatzen werden hinter verschlossenen Türen gehalten. In dem Phänomen äußern sich Tierliebe, Einsamkeit und eine Zurschaustellung des eigenen Lifestyles und Reichtums; einige junge Paare ziehen das Haustier sogar einem Baby vor. Unbemerkt von der Außenwelt – eine Anakonda muss nicht Gassi gehen – hat sich eine regelrechte Schattenwirtschaft gebildet. Afarideh gelingt ein aberwitziges Porträt einer iranischen Parallelgesellschaft.
Achtung: Einige Szenen – u.a. eine Schlangenfütterung – sind für empfindsame Zuschauer*innen eventuell nicht geeignet.
Hadi Afarideh (*1984 in Teheran) hat an mehr als 140 iranischen und internationalen Festivals teilgenommen und zahlreiche Preise für Regie, Script und Recherche erhalten. Zu seinen Dokumentarfilmen zählen “Baghcheban’s children”, “Under pine trees”, “Ceremony at dawn”, “Godafarid’s story”, “Memory of Nei Avaran”, “Pale childhood”, “Nozood”, “Veteran rider”, “Nowruz melody”, “Soorat Khani”, “Plain grove”, “Offer”, “Nowruz Tehran time”, “Lost orchards”, “Paradises of imagination”, “In Tehran style”, “Ofus”, “Oblivion migration”. Afarideh unterrichtet Filmregie, unter anderem an der Iranian Youth Cinema Society und der Iranian Contemporary Arts Academy.